Waldbrand Großübung im Klosterforst
Die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden steigt auch in unseren Breitengraden in den letzten Jahren enorm. Grund dafür sind die zunehmend langen Trockenperioden im Sommer in Verbindung mit warmen Temperaturen.
Auch die Feuerwehren müssen sich bei dieser wachsenden Gefahr stetig anpassen und sich durch Übungen auf den Ernstfall vorbereiten. Am Samstag, den 13. April, fand daher erstmalig eine groß angelegte Übung im Wald des Klosterforstes zwischen Hörblach und Großlangheim statt, bei der zahlreiche Feuerwehren aus dem Landkreis eingebunden waren.
Das Übungsszenario sah einen sich schnell ausbreitenden Waldbrand vor. Während die örtlichen Einsatzkräfte vor allem mit der Brandbekämpfung beschäftigt waren, lag der Fokus der Übung aber vor allem auf dem Heranbringen einer ausreichenden Menge Löschwasser. Dafür ist das Zusammenspiel verschiedenster Einheiten aus dem Landkreis erforderlich, welches mit dieser Übung trainiert und erprobt werden sollte.
In zwei Einsatzabschnitten wurde die Wasserversorgung zum einen mit einem sogenannten Pendelverkehr durch die „Dispogruppe Wassertransport Süd“ sichergestellt. Dabei pendeln mehrere Fahrzeuge mit größerem Löschwassertank (Tanklöschfahrzeuge) ständig zwischen der Einsatzstelle und dem nächstgelegenen Hydranten. Dadurch kann eine kontinuierliche Löschwasserversorgung gewährleistet werden.
Die Dispogruppe Wassertransport Süd ist eine alarmierbare Einheit, die sich aus mehreren TLF (Tanklöschfahrzeugen) verschiedener Feuerwehren zusammensetzt. Insgesamt bringen die Fahrzeuge dieser Dispogruppe 18.650 Liter Löschwasser an die Einsatzstelle.
Im zweiten Einsatzabschnitt galt es für die Einheiten der Löschwasserförderung zum anderen eine lange Schlauchstrecke aufzubauen. Hierfür kommen spezielle Schlauchwagen und Logistikfahrzeuge zum Einsatz, die in der Lage sind, Schlauchmaterial während der Fahrt zu verlegen. Vom Hörblacher Baggersee wurde eine etwa 2 Kilometer lange Schlauchstrecke aufgebaut, um Löschwasser in den Wald zu befördern. In diesen Einsatzabschnitt war auch unser Gerätewagen-Logistik mit unserer Wasserförderungskomponente eingebunden. Zu den Aufgaben gehörte das Verlegen von etwa 500 Metern Schlauchleitung sowie der Einbau einer Verstärkerpumpe in die lange Schlauchstrecke. Verstärkerpumpen sorgen dafür, dass der Wasserdruck innerhalb der Schlauchstrecke aufrechterhalten wird.
Unsere Löschwasserkomponente besteht aus zwei Rollcontainern mit insgesamt 1.000 Meter Schlauchmaterial, die während der Fahrt verlegt werden können. Außerdem ist darin ein Rollcontainer mit Armaturen zur Wasserentnahme sowie eine Feuerlöschpumpe enthalten.
Koordiniert wurde der Übungseinsatz durch die Einsatzleitung, welche durch die UG-ÖEL tatkräftig unterstützt wurde. Auch dort waren Mitglieder unserer Feuerwehr an der Übung beteiligt.
Die UG-ÖEL ist eine vom Landratsamt Kitzingen vorgehaltene Katastrophenschutzeinheit, die auch bei Großeinsätzen tätig wird, um die Einsatzleitung durch Personal und Technik vor Ort zu unterstützen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem: Lagekartenführung, Protokollierung des Einsatzes, Kommunikationsschnittstelle zwischen Einsatzstelle und Leitstelle, Koordination und Organisation des Funkverkehrs. Die Einheit setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Feuerwehren aus dem Landkreis zusammen.